Ballettabend mit Weltpremiere der Boston Ballet Company am 6. April 2023
Our journey – Unter diesem Titel brachte das renommierte Boston Ballet seine neue Produktion heraus – eine seiner teuersten und aufwendigsten überhaupt. Nicht nur das Ensemble von 69 Tänzern und das hauseigene Orchester waren im Einsatz, auch eine Multimedia Show mit Lichtregie, Soundtracks, Videokompositionen, und sogar ein Frauenchor trugen zum Gesamtergebnis bei. Mit diesem riesigen Apparat wollte Boston Ballet nicht nur Unterhaltung bieten: Brennende Umweltprobleme kamen auf und weckten düstere Vorahnungen. Ungewohnt von einer Ballettkompanie, die sich meistens der Schönheit und der märchenhaften Fantasiewelt verschreibt.
BB Our Journey Liza Voll Photography
Der Abend fing allerdings mit viel Lebensfreude an. Der erste Teil:Everywhere We Go, (Musik Sufjan Stevens, Choreografie Justin Peck) ist eine unterhaltsame, virtuose Parade in neun Szenen, die alle Register des weltberühmten Ensembles ziehen konnte. Die Musik wechselte zwischen romantischer Reminiszenz, jazzigen Einflüssen und Minimalismus: eine dankbare Partitur für abwechslungsreiche Szenen. Die Trikots waren französisch angehaucht, und im Hintergrund wechselten sich ruhige Bilder von geometrischen Formen ab, die die Aufmerksamkeit vom Wesentlichen nicht ablenkten. Es war eine Augenweide.
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Im zweiten Teil kam die mit Spannung erwartete Weltpremiere: die Choreografie von Nanine Linning zu Musik von Claude Debussy‘s La Mer. Der Komponist, der seine malenden Zeitgenossen, wie den französischen Monet, aber auch den Amerikaner Whistler und den Engländer Turner als Inspirationsquelle schätzte, konnte sich gar nicht darüber freuen, wenn man seine Musik impressionistisch nannte. Für uns unverständlich; wie könnte man seine schillernden, von Farben und Rhythmen vibrierenden Werke anders bezeichnen? „La Mer“ ist ein prächtiges Klanggemälde par excellence, mit allen möglichen Schattierungen der Orchestertöne ausgemalt – vom Meer inspiriert wie keine andere Komposition der Musikliteratur.
Die drei Sätze wurden noch mit dem letzten Satz aus „Nocturnes“ (ebenfalls von Debussy) ergänzt: Die Sirenen. Die sinnvollste Ergänzung überhaupt, wenn es ums Meer geht! Die drei Sätze wurden noch mit dem letzten Satz aus „Nocturnes“ (ebenfalls von Debussy) ergänzt: Die Sirenen. So ergab sich in der Choreografie diese spezielle Reihenfolge:
Von der Morgendämmerung bis zum Mittag auf dem Meer
Spiel der Wellen
Die Sirenen (vom vorzüglichen Lorelei Ensemble gesungen)
Dialog von Wind und Meer
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Wir waren jedoch nicht gleich bei Debussy, als der zweite Teil anfing: Erst kamen allerlei Tiefseegeräusche und verlockende Sirenentöne. Boston Ballet wollte nämlich nach einer intensiven Zusammenarbeit mit der „Woods Hole Oceanographic Institution“ nicht nur die musikalischen und poetischen Aspekte der Meere vermitteln, sondern auch ihren Zustand und ihre Zukunft. Und die Letztere sieht ziemlich düster aus! Der Komponist Yannis Kyriakides stellte zwischen die Debussy-Sätze eigene Sound-Kulissen als Verbindungelemente, die von verstörenden Tanzszenen begleitet wurden: Ausgerenkte Körperteile überall, gestrandete Fische, die verenden. Ölverschmierte Gestalten, kriechend, nach Luft ringend, die sich in die Fluten werfen, um die Sirenen zu erreichen. Der Sirenengesang, die todbringende Verlockung der alten Griechen, ist in unseren Zeiten der Profit, der die Weltmeere verschmutzt, dem niemand widerstehen kann und wegen dem sich jeder freiwillig ins Verderben stürzt. Während wir in himmlischer Musik schwelgten, erlitten die Fantasiefiguren Qualen und Tod. Drastischer geht’s nicht!
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Immersion ist das Modewort der Kulturszene. Das gewählte Thema von allen Seiten anzugehen, multikulturelle Erlebnisse zu bieten, ist fast Pflicht. BB hat es hierbei auf das höchste Niveau gebracht: Nicht nur unglaubliche, akrobatische Leistungen im Tanz, (es wäre unmöglich, alle Namen aufzuzählen!) aber auch atemberaubende, schwindelerregende Videoaufnahmen (Heleen Blanken), Lichtregie ( Brandon Stirling Baker) und Kostüme in allen Meeres- und Hautfarben (Yuima Nakazato) bereicherten die Produktion. Wir tauchten in eine bedrohliche Welt ein, mit allen Sinnen – aber es fiel uns schwer, soviel auf einmal aufzunehmen. Man hätte mehrmals hingehen müssen, um alles zu verstehen und zu verarbeiten. Sowohl mit Verstand als auch mit Emotionen.
Das Boston Ballet Orchestra unter der Leitung von Mischa Santora brachte die schwierigen Partituren virtuos und farbenreich zum Gehör. Seine Musikerinnen und Musiker waren in den verschiedenen Musikstilen von Sufjan Stevens, und auch im impressionistischen Zauber von Claude Debussy ausgezeichnet.
War es ein mutiger, ein wagemutiger Schritt vom Artistic Director Mikko Nissinen, diese Produktion zu ermöglichen? Er wollte mit Choreographin Nanine Linning den treuen Zuschauern, die klassisches Ballett lieben und unterstützen, nicht nur ausdrucksvollen Tanz, sondern auch den gefährlichen Zustand unserer Meere vor Augen führen. Das Bostoner Publikum ist sonst an Zeitgenössisches Ballett gewöhnt: Choreografien u.a. von William Forsythe, Jorma Elo, Jiří Kylián und John Cranco sind bei ihnen regelmässig im Programm und werden enthusiastisch aufgenommen. Ourjourney war jedoch mehr – es konfrontierte uns mit der bitteren Wahrheit in einem Kunsttempel, wohin wir eher aus den bitteren Wahrheiten des Lebens flüchten möchten. Ein Wegweiser in die Zukunft, dass wir uns nicht mehr hinter dem Begriff „Kunst“ verstecken können?
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Das prächtige 100-jährige Citizens Bank Opera House, wo keine Oper mehr gespielt wird, wo aber das Boston Ballet residieren kann, sucht seinesgleichen in den Staaten. Gebaut 1928, war es eines der zahllosen luxuriösen Vaudeville -Theaters, die damals im italienisch-französischen Stil entstanden. Die meisten wurden abgerissen, denn die Erneuerung erwies sich als zu kostspielig. Boston hat es dank grosszügiger Investoren geschafft, dieses Juwel mit einer umfangreichen Renovation im Jahr 2009 zu retten. Es ist der Stolz der Stadt. Hoffentlich bleibt es weiterhin erhalten – falls unsere Ozeane und mit ihnen auch wir überleben.
Die „Woods Hole Oceanographic Institution“ strahlte in ihrer Schlussanalyse immerhin etwas Zuversicht aus. Vorausgesetzt, die Welt bessert sich.
This is the story of twin brothers whose lives in the shadow of the Holocaust uniquely reflects the history of Jewish/Catholic relations. Born Jewish in Hungary, György and Miklós Pogány were baptized as children after World War I. György found his calling through a lifelong commitment to the beliefs of Catholicism. Miklós, having survived the atrocities of a Nazi concentration camp, rejected the tenets of Christianity, and returned to his roots in Judaism.
The children of the family circa 1918
The twins’ father, Béla Pogány, became a veterinarian in 1914. Upon the advice of his professors, he converted to Catholicism to improve his chances of employment in the public sector, with greater security for him and his family. His wife Gabriella became a devout Catholic. She made sure their three children were equally immersed in their newfound religion. The twin brothers, mirror images of each other, attended mass regularly since age 6 and served as altar boys. With outstanding spiritual guidance from local priests, both young men had considered entering the priesthood.
Still in seminary 1932
One of the brothers, György, chose that path. He graduated from the seminary in Vienna in 1935, where he was ordained a priest. He held his first mass in his parents’ hometown of Szarvas, much to his mother’s delight. His brother Miklós completed his law degree and started a professional career as an officer at a bank.
After György first mass 1935
Once the “racial laws” were enacted, Miklós was forced from 1941 to serve in the Hungarian Labor Battalion. Some of our most admired writers, Antal Szerb and Miklós Radnóti, suffered the same fate that, in their case, included the “forced march,” from which there was no return. Once German forces started the deportation of Hungarian Jews in 1944, it became clear that it was not the adopted religion, but the original racial identity that would determine people’s fate. Miklós decided to marry his childhood sweetheart, hoping that marriage might help them avoid deportation. Sadly, it did not help. In 1944, both he and his wife were deported to the Bergen-Belsen concentration camp via cargo train.
Miklós and Margit 1941
His brother György fared incomparably better. His local diocese sent him in 1939 to Italy to a thermal bath in Fiuggi, promising a cure for his kidney stones. A friend of his took him to San Giovanni Rotondo, the Capuchin friary with the famed Padre Pio, a reputed, mystical healer and seer. The meeting with Padre Pio made a lasting spiritual impression on György. The Padre insisted that György remain at the friary longer; he probably knew enough about the risks of returning to Hungary. What began as a months-long cure in Fiuggi became a 17-year-long stay in San Giovani Rotondo. There, a few people knew of György’s Jewish roots, but they kept it a secret. Given the secluded life at the friary, it was probably difficult to understand fully the ongoing atrocities in Hungary and elsewhere.
Back in Szarvas, the twin brothers’ father Béla died in 1943. The next year, their mother Gabriella was deported to Auschwitz, just like most Jews in rural Hungary. According to eyewitnesses, Gabriella entered the gas chamber clutching her crucifix, while praying to her Savior.
Miklós was fortunate enough to survive the concentration camp and returned to Budapest after the end of the war. It was his life’s happiest moment when he was reunited with his wife Margit, who had managed to return alive, notwithstanding her precarious health condition. It took her a year and a half to recover from the inhumane treatment at the camp and regain her original body weight.
At the earliest possible moment, the couple emigrated to Sweden, and subsequently to the United States. Having been accused by stone-throwing fellow Christians of being a Christ-killer, the notion of Christian love and forgiveness rang painfully hollow to Miklós. Instead, he clung to the community of Jewish family, friends, and fellow survivors, whose unwavering solidarity and support he experienced during the most challenging months and years of his life. He and Margit went on to have two sons and one daughter, whom they proudly raised in the Jewish faith.
In the wake of the 1956 Hungarian Revolution, a wave of refugees arrived in the United States. Hungarian-speaking people were urgently needed – including priests. In a stunning turn of fate, György left Italy and was assigned to the Hungarian parish of Newark, New Jersey, later to the Church of the Assumption of the Blessed Virgin Mary. This way, the twin brothers were in physical proximity again: Monsignor Pogány as a beloved priest in Irvington (NJ), and Miklós Pogány as a social worker helping and assisting impoverished families in the Newark area.
Book cover: In my brother’s image
At first, it proved nearly impossible for the brothers to reckon with the turmoil of their family’s history and understand each other’s standpoint. Of the many tragedies that had befallen their family, the most painful one was the fate of their mother. György found consolation in his mother’s martyrdom and prayed daily for the salvation of her soul for the rest of his life. As well, he could not accept any notion of Christian guilt during WWII. He defended the Catholic church and the pope against all accusations. Moreover, he was deeply concerned about his brother’s rejection of the one-and-only true faith. With that, he felt, Miklós was putting his eternal salvation at risk. But György never asked – and thus, Miklós never spoke about – what had befallen their family as Jews. The entire tragedy of the Holocaust remained an unspoken, dark taboo topic for the rest of their lives.
Somehow, despite these irreconcilable differences, the twin brothers eventually managed to coexist peacefully and affectionately. Many years later, Miklós’ son, Eugene Pogány (the author of this book) observed the requisite year of mourning as a Jew by praying the Kaddish every day for his Catholic grandmother Gabriella.
Eugene L. Pogany is a clinical psychologist in the Boston area with a special interest in the treatment of transgenerational and traumatic loss and grief. As well, he is currently developing a feature film based on his book, In My Brother’s Image.
8. Juni 2022, 19:00 Uhr, Collegium Hungaricum, 1020 Wien, Hollandstrasse 4
Emilia Polotska
Die Götter meinen es dieses Jahr auch mit der Musik nicht so gut. Erst waren wegen der Pandemie noch fast alle Kulturaktivitäten lahmgelegt; als die Lage sich endlich besserte, brach ein Krieg aus und brachte neues Elend für einige Länder. Und für viele Musiker!
Die Organisatoren des 7. Internationalen Béla Bartók Klavierwettbewerbs hatten im Januar-Februar 2022 mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen: Die Vorspiele im Landeskonservatorium Graz mussten noch unter strengen Vorsichtmassnahmen stattfinden. Es wurde trotzdem ein grosser Erfolg, von allen Kontinenten reisten Jungtalente an und brillierten mit ihren Leistungen. Aber das Galakonzert mit den Preisträgern steht leider im Schatten des Krieges und das meine ich wörtlich: Die jüngste Preisträgerin, gerade 10 Jahre alt, musste nämlich aus ihrer Heimat flüchten.
Emilia Polotska (Kiew, geb. 2012)
Ein süsses, kleines Mädchen wie alle gleichaltrigen – der einzige Unterschied ist ihre ausserordentliche musikalische Begabung. Ich muss leider noch zufügen: es genügt nicht, Erfolg in der Musik zu haben, man braucht auch Glück auf der Flucht!
Jeder kann erahnen, was das bedeutet. Ja, sie war mit ihrer Mutter Anfang Februar nach Graz aufgebrochen und konnte voller Stolz mit einem 1. Preis heimkehren. «Glückes genug» – wie Robert Schumann jugendliche Gefühle so schön beschrieb. Aber es währte nicht lange. Am 24. Februar hörten sie die ersten Raketen, der Krieg nahm seinen Anfang.
Als der Front näherkam, musste sich die Familie entscheiden: die Mutter machte sich auf den Weg – mit Emilia und dem zwölfjährigen Bruder Maksym, ohne den Vater.
Die Bilder der Massenflucht, die Menschen in ihrer Angst und Verzweiflung haben wir alle gesehen. Die Mutter, Julia Polotska, schrieb damals: We are trying to leave Kyiv with the family … total collapse on theroads. Threat. Fear. Panic. I wish my children never had such experience. Explosions, we heard close to us, we do not know what it was. Planes with terrible sound. I was frightened to death.
Erste Station war Rivne, wo die Grosseltern lebten – als die Kämpfe näherkamen, reisten sie weiter, nach Lemberg (Lwiw), und wieder weiter, zur polnischen Grenze.
Die Familie konnte sich durchschlagen, nach 26 Stunden hatten sie endlich die polnische Grenzstadt Przemysl erreicht.
Dort stellte sich die Frage: wie weiter?
Hier tritt ein lieber Bekannter in die Geschichte ein: Eduard Lanner, der Direktor des Landeskonservatoriums Graz, der Emilia kaum drei Wochen zuvor ihren 1. Preis überreichen konnte. Als er von ihrer Flucht hörte, setzte er sich ins Auto und fuhr los: 900 Kilometer in einem Zug.
Er traf sie am 5. März. Die Familie war erschöpft und traumatisiert, aber dank Lanners Kraftakt erreichten sie Graz in kürzester Zeit. Die Familie Lanner hat sie in ihrem Haus aufgenommen und die Kinder konnten bald ein «normales» Leben starten. Wir hoffen, dass sie die Erlebnisse ohne bleibenden Schaden verarbeiten können und auf die quälenden Fragen – über den Vater und ihr Zuhause – bald eine beruhigende Antwort bekommen. Emilia übt und komponiert fleissig weiter; im Galakonzert wird sie neben Werken von Chopin und Liszt auch ihre eigenen Kompositionen spielen.
Eva Wang, Wien (geb.2010) tritt mit Werken von Frédéric Chopin, Franz Liszt und J.S. Bach auf.
Filip Trifu, Wien (geb. 2004) wählte für das Galakonzert Musik von Alexander Skrjabin und Frédéric Chopin.
Éva und Filip haben eines gemeinsam: Sie gehören zur Hochbegabtenklasse von Prof. Vladimir Kharin an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Der Professor verfügt offenbar über ausserordentliche Fähigkeiten, um junge Talente unterrichten zu können. Ich erinnere mich von früheren Wettbewerben an die unglaublichen Leistungen seiner Studenten.
Ich bat ihn, einige Gedanken über sich und seine Schüler mitzuteilen.
Professor Kharin schrieb:
Ich hatte das Glück, sowohl in Russland am Moskauer Tschaikowsky Konservatorium als auch in Deutschland zu studieren. Somit konnte ich in die Kulturen beider Länder voll eintauchen und ihre bedeutenden musikalischen Traditionen aus verschiedenen Perspektiven kennenlernen.
Begabte Kinder, die gut spielen, bekommen viel Anerkennung, gewinnen Preise bei Wettbewerben und werden zu Konzerten eingeladen. Frühe Erfolge können motivieren, aber auch leicht zu Kopf steigen. Um die gesunde Entwicklung der Jugendlichen zu gewährleisten, sollte der Lehrer sie vorsichtig in die richtige Richtung leiten, unter anderem mit der richtigen Repertoireauswahl.
Studieren meine Schüler gerade ein Programm, welches zu dem einen oder anderen Wettbewerb passt, können sie diesen gern bestreiten. Aber es bringt zum Beispiel nichts, alte Stücke lange zu spielen, oder immer wieder dasselbe Programm zu üben, statt neue Stücke zu lernen und das Repertoire zu erweitern.
Für mich ist es wichtig, dass meine Schüler lernen, sich selbst kritisch beim Spielen zu hören und eigenständig nach musikalischen Lösungen zu suchen. Ich selbst spiele auch viel im Unterricht vor, damit die Kinder eine genaue Klangvorstellung bekommen.
Filip mag am Klavier, dass es ein sehr vielseitiges Instrument ist, dass man es sowohl solistisch als auch wie ein ganzes Orchester klingen lassen kann. Er ist ein sehr reflektierter, subtiler Pianist. Er liebt am Musizieren den kreativen Prozess, dass es nicht das eine Richtige oder Falsche gibt, dass man seine Meinung zu der einen oder anderen Stelle im Stück mehrmals die Woche ändern kann. Er befindet sich immer auf der Suche, hinterfragt Dinge.
Eva ist mit 8 Jahren zu mir gekommen. Sie hatte vorher an einer Musikschule Klavier und Cello gelernt. Es macht mir sehr viel Spass, mit ihr zu arbeiten. Neben ihrer wunderbaren Musikalität ist sie auch technisch sehr begabt, was keine Selbstverständlichkeit ist. Eva ist im positiven Sinne hartnäckig, willensstark und ehrgeizig. Und da sie schnell ein neues Programm erarbeiten kann, sind Wettbewerbe für sie kein Problem.
Noémi Csőke, Serbien-Ungarn (geb. 2001)
Sie ist Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe und hat einen interessanten kulturellen Hintergrund. In Serbien geboren, wechselte sie nach der Musikgrundschule nach Kecskemét, Ungarn, wo sie im berühmten Kodály-Institut die Ausbildung fortsetzte. Ihre Professoren sind zurzeit András Kemenes und Gábor Eckhardt an der Franz Liszt-Musikakademie Budapest. Bei Klavierwettbewerben in Serbien, Italien, Rumänien und Ungarn wurde sie mit Preisen ausgezeichnet, unter anderen für ihre Bartók-Interpretation. Im Galakonzert wird Noémi Werke von Bartók und Rachmaninow vortragen.
Florian Pichlbauer, Graz (geb. 1998)
Florian ist der zweite Solist dieses Abends, der mit eigener Komposition auftreten wird. Seit seinem sechsten Lebensjahr spielt er Klavier und nahm jahrelang Unterricht am Grazer Johann-Joseph-Fux-Konservatorium. Zurzeit studiert Florian an der Grazer Kunstuniversität bei Prof. Libor Novacek. Er gewann mehrere Preise beim Wettbewerb «prima la musica» in Österreich und absolvierte diverse Meisterkurse für Kammermusik. 2020 veröffentlichte er seine erste Komposition, ein Fantasiestück für Cello und Klavier. Beim Galakonzert wird Florian eine Schubert-Sonate und seine eigene e-moll Fantasie spielen.
Diesen jungen Talenten, die an diesem Abend stellvertretend für die anderen Preisträger spielen können, wünschen wir das Beste. Vor allem, dass sie sich in Ruhe der Musik widmen können und ihre musikalische Entwicklung nicht mehr von Epidemien und Kriegen gestört wird.
Es war eine Freude, dabei zu sein, in kleineren Räumen und Korridoren zu schlendern und die Diversität der Arbeiten und des Publikums zu geniessen. Die gut besuchte Vernissage hat die Bewohner von Adligenswil – jung und alt – im wahrsten Sinne des Wortes vereint. Es waren viele da an dem Samstag, 12. März, Kulturschaffende aber auch viele Kulturinteressierte.
Bilder, Menschen, Diskussionen
Ich war überrascht, was alles Schönes zusammengekommen ist, von den Künstlern und Künstlerinnen, die hier leben oder sich mit dem Dorf verbunden fühlen. Und nachdem wir es wagen, aus dem Schatten der Pandemie hervorzutreten, war es der richtige Zeitpunkt, eine breit angelegte regionale Ausstellung zu organisieren. Ein Volltreffer!
Die Werke aus dem Bereich der bildenden Kunst von fast 40 Kulturschaffenden kann man an zwei Adressen bestaunen: in z s u z s a’ s galerie an der Luzernerstrasse 15 in Adligenswil und im Zentrum Teufmatt (Dorfplatz neben dem Coop).
Adlige-Art entstand in Zusammenarbeit mit der Kulturkommission Adligenswil – vertreten von Michela Grunder, Präsidentin – und Zsuzsa Schärli, Inhaberin von z s u z s a’ s galerie.
Auch die lokale Politik unterstützt die kulturellen Tätigkeiten tatkräftig vor Ort. Markus Gabriel, Gemeindepräsident von Adligenswil, ist auch Mitglied der Kulturkomission. Er begrüsste die Anwesenden an der Vernissage und bedankte sich bei Michela Grunder und Zsuzsa Schärli für die Initiative und perfekte Organisation.
Markus Gabriel mit Organisatoren und Helfern
Die Gemeinde Adligenswil möchte eine Plattform bieten, um die künstlerischen Talente der Bewohner der Öffentlichkeit zu präsentieren. Jede und Jeder soll die gleiche Möglichkeit bekommen seine Arbeiten auszustellen. Adlige-Art soll den Austausch und die kreative Seite der Einwohner fördern.
Fratzen, Bilder, edler Marmor
Die Öffnungszeiten sind jeweils am Donnerstag und Freitag von 14.00 bis 18.30 Uhr, am Samstag von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr und am Sonntag von 10.00 bis 12.00 Uhr. Während der Ausstellung sind jeweils auch KünstlerInnen vor Ort. Schauen Sie nach, wer wann vor Ort ist!
Die Finissage findet am Samstag, 09. April 2022 von 14.00 – 17.00 statt.